St. Regis Mardavall Mallorca – Interview mit einem Butler

Einen persönlichen Butler während des Urlaubs zu haben, klingt für viele, wie der absolute Luxus und auch mein erster Gedanke bei einer Suite mit Butler war, weiße Handschuhe, frisch gebügelte Zeitung, die gute alte englische Butler-Schule. Während meines Aufenthalt in Mallorca hatte ich dann einmal die Möglichkeit, mit einem deutschen...

St. Regis Mardavall Mallorca – Interview mit einem Butler

St. Regis Mardavall Mallorca – Interview mit einem Butler

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Einen persönlichen Butler während des Urlaubs zu haben, klingt für viele, wie der absolute Luxus und auch mein erster Gedanke bei einer Suite mit Butler war, weiße Handschuhe, frisch gebügelte Zeitung, die gute alte englische Butler-Schule. Während meines Aufenthalt in Mallorca hatte ich dann einmal die Möglichkeit, mit einem deutschen Butler vor Ort, ein Interview zu führen und euch zu erklären, was die Faszination und den besonderen Service ausmacht.

Rico ist seit acht Jahren auf Mallorca und nun auch schon im sechsten Jahr im St. Regis Mardavall Hotel als Butler tätig und kümmert sich mit einem Team um die verschiedenen Bedürfnisse der Gäste und versucht, den angenehmen Aufenthalt im Hotel noch angenehmer zu machen.

Interview mit einem Butler - St. Regis Hotel Mallorca

Interview mit Rico – Butler im St. Regis Hotel

Vanessa: Rico, man wird ja nicht direkt als Butler geboren, sondern wie waren deine ersten Schritte in der Hotellerie und woher kommst du ursprünglich?

Rico: Ich habe meine ersten Schritte im Hotel Fürstenhof in Leipzig unternommen und anschließend Hotelmanagement studiert. Mich faszinierte schon in frühen Jahren der Servicegedanke und die Vielseitigkeit, die in dem Berufsfeld gewünscht wird.

Vanessa: Kann man einen „Studiengang“ Butler absolvieren oder welche Ausbildung gibt es?

Rico: Man kann die alte englische, klassische Butler-Schule besuchen, die jedoch sehr teuer ist. Fast alle Butler, die diese Schule besuchen, gehen anschließend in private Haushalte und stehen den Familien dann 7 Tage die Woche, 24 Stunden zur Verfügung. Für mich war die Abwechslung wichtig und so habe ich mich entschieden, im Hotel als Butler zu beginnen. St. Regis Hotels hat mich anschließend nach New York geschickt in das dortige St. Regis Hotel um mich dort zu schulen und weiterzubilden.

Vanessa: Wie viele Butler gibt es im St. Regis Mardavall?

Rico: Wir arbeiten momentan mit sechs Butlern in verschiedenen Schichten und kümmern uns um die Suitengäste. Dieses sind momentan insgesamt 25 Suiten und wir stehen den Gästen von 7 Uhr bis 23 Uhr zur Verfügung (anschließend übernimmt der Nachtservice die weitere Betreuung der Gäste)

Vanessa: Welches sind die typischen Anfangsaufgaben eines Butlers, wenn der Gast angereist ist?

Rico: Viele Gäste, gerade auch amerikanische Gäste oder Familien mit Kindern genießen den Service, dass die Koffer ausgepackt werden und alles ordentlich aufgehängt wird, während diese den Urlaub schon beginnen können und z.B. im St. Regis Mardavall mit den Kindern bereits unmittelbar nach der Ankunft zum Pool gehen können. Vor der Abreise wird das „einpacken“ der Kleidung meistens von den Gästen selbst vorgenommen. Gleichzeitig sind wir der Ansprechpartner für alle Wünsche der Gäste, ob eine Tischreservierung im Restaurant, den Frühstücksservice, Kartenreservierung für eine Veranstaltung oder Planung eines Ausflugs. Für den Gast ist der große Vorteil, es gibt nur noch eine Rufnummer, einen Ansprechpartner und alles wird in letzter Instanz durch den Butler persönlich erledigt.

Vanessa: Welche Gäste nutzen den Service eines Butlers?

Rico: In Mallorca sind es primär natürlich Urlauber, die mit Familie anreisen und in der Regel mehrere Tage (meistens eine Woche oder länger) bleiben und auf nichts verzichten möchten. Der typische Business-Reisende, der nur wenige Stunden am Ort ist, nutzt den Butler-Service weniger.

Vanessa: Wie bereitet Ihr euch auf die Anreise der Gäste vor?

Rico: Wenn der Gast bereits einmal im St. Regis Hotel weltweit übernachtet hat oder ein File bei Starwood hat, versuchen wir den Wünschen zu entsprechen und alles so wie gewünscht, vorzubereiten. Das beginnt beim Limousinen-Transfer zum Hotel, Begrüßung des Gasts an der Limousine und Erledigung aller Formalitäten direkt in der Suite. Bei wiederkehrenden Gästen schauen wir, die Punkte, die der Gast sehr genossen hat, sofort zu Beginn des Urlaubs wieder zu ermöglichen.

Vanessa: Was ist wichtig für den Beruf des Butlers? Welche Sprachen sprichst du?

Rico: Natürlich ist die Menschlichkeit und die Freude am Beruf absolut entscheidend, wenn man den Beruf des Butlers ausüben möchte. Hinzu kommen Sprachkenntnisse die erwartet werden. Ich spreche z.B. Deutsch, Englisch, Spanisch fließend und kann mich in Italienisch und Französisch verständigen. Ebenso ist es für den Beruf sehr wichtig, ein Detailwissen zu haben, viele Wünsche der Gäste zu kennen und sich daran zu erinnern. Dieses macht den Beruf des Butlers aber auch sehr interessant. Es ist schön, wenn der Gast sich dann über Kleinigkeiten freut, wenn man sich als Butler sofort daran erinnert hat.

Vanessa: Gibt es Momente, woran du gerne zurückdenkst und welche immer in Erinnerung bleiben?

Rico: Da unser Hotel häufig auch als Location für eine Hochzeit genutzt wird, helfen wir sehr häufig bei der Vorbereitung des Brautpaares auf die Hochzeit und werden auch in den Planungen eingebunden. Es ist immer wieder schön, solche Momente zu erleben und die Gäste dann auch später wiederzusehen, teilweise bereits mit den ersten kleinen Kindern. Ebenso ist es manchmal spannend, wie man Probleme des Gastes lösen kann. Wenn ein Gast z.B. erst um 22.00 Uhr anreist, der Koffer aber kaputt ist und alle Geschäfte schon geschlossen haben und nicht mehr bis zur Abreise des Gastes öffnen. Wenn man dem Gast dann zeigen darf, dass der einzige verfügbare Koffer ein „interessante“ Farbe hat …

Vanessa: Wie reagieren Freunde und Familie, wenn man sagt – mein Beruf ist „Butler“?

Rico: Manchmal gibt es verwunderte Blicke, aber wenn man dann die Situation erklärt und sagt, was die Aufgaben des Butlers sind, erntet man häufig Bestätigung für die Detailliebe und den besonderen Umgang.

(während des Interviews wurden übrigens schon wieder die Tischdekorationen von Rico etwas verschoben, so dass sich wieder eine gerade Linie bildet – man kann wohl einfach nicht abschalten. 🙂

Ich möchte mich an dieser Stelle zunächst ganz herzlich bei Rico bedanken, dass er mir einmal einen Einblick von der „anderen“ Seite des Services gegeben hat und zeigt, was von einem Butler erwartet wird, welche Grundvoraussetzungen man mitbringen sollte und wie ein Tag abläuft – abseits von der „gebügelten Zeitung“. An dieser Stelle einmal auch ein herzliches Dankeschön an das St. Regis Mardavall, Mallorca, die mir diese Erfahrung und das Interview ermöglicht haben, was absolut nicht selbstverständlich ist.

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